Monterey - 1. Tag

Eine neue Frühstücksvariante im Motel: Kaffee, Muffins und Obstsalat in der Rezeption in Becher bzw. auf Tellerchen füllen und mit ins Minizimmer nehmen. Kein Toast, keine Butter, keine Marmelade. 
Derartig frisch gestärkt (nein, wir haben ja unser Frühstückszeug immer dabei) fahren wir zum Aquarium. Wir parken for free in einer Seitenstraße und wandern zum Ziel. Das Aquarium liegt unmittelbar am Meer und gleichzeitig am Ende einer sehr belebten Touristenmeile mit allem erdenklichen Kurzweil, was der Touri so liebt: Esstempel jeder Art, Gift Shops, Süßigkeiten- und Klamottenläden ...
Das Aquarium ist ziemlich voll, aber das tut der Qualität keinen Abbruch! Wir sehen insgesamt drei Filme im Auditorium, die live von einem Biologen kommentiert werden: "Das Leben eines verwaisten Seeotters", "Mysteries of the Deep" und "Project White Shark". Alle sind sehr engagiert gemacht und in jeweils 15 Minuten wird unterhaltsam sehr viel Information vermittelt.
Außerdem beobachten wir die kommentierte Fütterung der Fische durch eine Taucherin im "Kelp Forest". Das ist ein dreistöckiges Meeresaquarium, das direkt aus dem benachbarten Meer gespeist wird, zum Himmel hin offen ist und die Meereswelt direkt in der Bucht von Monterey zeigt. Diese ist eine der tiefsten Buchten der Erde und daher ein interessantes Forschungsgebiet für Tiefseebiologen.
Auch die Fütterung der Seeotter ist 'putzig', obwohl das Beobachten der Tiere in freier Wildbahn ebensoviel Spaß macht. Alle hier gehaltenen Otter sind verwaiste Tiere, die nicht wieder ausgewildert werden konnten, oder Ammen-Otter, die verwaiste Babys adoptieren und ihnen, wenn sie keine Flasche mehr brauchen, alles beibringen, was ein Otter so zum Leben braucht. Als Seeotter muss man nämlich harte Muscheln zum Öffnen auf Steine schlagen, die entweder im Meer oder auf dem eigenen Bauch liegen, und das während man auf dem Rücken schwimmt! Wir konnten genau das auf unserem Spaziergang an der Küste fotografieren und auch filmen!
Daneben gibt es im Aquarium noch unendlich viele kleine Becken mit unterschiedlichsten Meereswesen, mit Seepflanzen und Seeigeln, Seesternen, Seegurken und auch Rochen, die sich freiwillig zum Streicheln meldeten, obwohl sie sich zurückziehen konnten! Auch Seevögel und Pinguine waren in entsprechenden Lebensräumen zu sehen.
Wir waren, wie man merkt, stundenlang im Aquarium - Fische innen beobachten oder von der Terrasse direkt aufs Meer schauen und freie Seeotter, Seelöwen, Pelikane, Kormorane und andere Vögel beobachten. Eckhardt hat sogar einen Delfin springen sehen!
Danach gehen wir noch an der Küste entlang und fotografieren und filmen(s.o.) und essen Fish and Chips for Diner.
Als es dunkel wird: zurück ins Motelzimmerchen und Eindrücke verarbeiten! 

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Kommentare: 3
  • #1

    Frank Reinecke (Sonntag, 14 September 2014 09:55)

    Nach dem Besuch des Aquariums Fish & Chips zu essen, hat was. Man könnte glatt meinen, ihr hättet euch was dabei gedacht ;-). Angeregt durch diesen Tagesbericht, werde ich mir heute mal 'ne Fischsuppe gönnen. Übrigens, nach der Lektüre stellte ich bei mir vermehrte Schuppenbildung fest. Yours, the "ghost traveller".

  • #2

    Heike T. (Sonntag, 14 September 2014 20:52)

    Dieses "Aquarium" muss ja ein Traum gewesen sein - Hans-Peter wäre an diesem Punkt mit Begeisterung euer Begleiter gewesen. Mir haben es da mehr die frei lebenden Seelöwen angetan, von denen ich zu gern wüsste, wie sie in die für sie Schwindel erregende Höhe auf dieses zaunähnliche Gerüst gekommen sind. Die links und rechts hängenden Taue dürften ihnen wohl kaum dienlich gewesen sein...
    Im Übrigen möchte ich mich ausdrücklich der Bemerkung eures "ghost travellers" anschließen: Nach einem so ausführlichen Besuch bei allerlei Meeresbewohnern Fish and Chips zu sich zu nehmen, hat durchaus etwas Pikantes...
    Weiterhin guten Appetit auf alles An- und Aufregende wünscht euch
    Heike

  • #3

    bekannt (Sonntag, 14 September 2014 23:12)

    Monterey erinnert mich immer an den in seiner Weltsicht biologischsten aller US-Schriftsteller: "1944 zog Steinbeck mit seiner Frau und beider erstem Sohn Thom (der zweite, John, kam 1946 zur Welt) wieder nach Monterey. Bereits 1930 hatte er sich dort mit dem Meeresbiologen Ed Ricketts angefreundet, der ihm die oekologischen Zusammenhänge des Lebens vor Augen fuehrte und große Bedeutung für seine Sicht der Welt gewann. Mit der Figur des „Doc“ setzte ihm Steinbeck 1945 in dem Roman Cannery Row (dt. Die Straße der Ölsardinen) und nochmals 1947 in dessen Fortsetzung Sweet Thursday (dt. Wonniger Donnerstag) ein literarisches Denkmal, ..." [Auszug Wikipedia]. Vielleicht stoßt ihr ja auf Spuren von ihm. Weiterhin gute Reise. Janosch schaukelt das schon hier zu Hause...

    L G, U&K