Sydney - Nähe Batemans Bay NSW

Heute geht's wieder ohne Frühstück los! Um acht Uhr verlassen wir das Hotel und fahren noch einmal zum Autovermieter. Einmal ist der linke Scheinwerfer nicht in Ordnung und dann hat sich Dank Petras Nachforschungen ergeben, dass wir noch hier vor Ort für das Auto bezahlt haben, obwohl alles schon vorher in Deutschland abgerechnet wurde. 
Nach kurzem Gespräch bekommen wir aber unser Geld zurücküberwiesen. 
Nachdem wir noch schnell einen Kaffee und mangels anderer Angebote eine gefüllte warme Käsetasche gegessen haben, düsen wir auf dem Princess Highway nach Süden. Zuerst fahren wir noch durch den Royal Nationalpark, den ersten Australiens überhaupt. Hier sind weiße Kakadus wie bei uns die Krähen unterwegs und wir fragen uns, wie man solche Tiere in kleinen Käfigen halten kann.
Weiter geht's mit zeitweiligem Meerblick auf der M1 durch kleine Städtchen, die vom Aussehen der Gebäude her einen Westerntouch haben. Die meisten Häuser sind aus Holz und sehen geliebt, aber nicht unbedingt zu gepflegt oder gar luxuriös aus.
Wir haben uns den 'Depot Beach Area' Campingplatz ausgesucht. Er liegt in einem Nationalpark in Nähe des Pazifik. Auf der Fahrt dorthin haben wir plötzlich eine unbefestigte Straße unter den Rädern! Die dürfen wir zwar offiziell mit diesem Wagen nicht fahren, aber zum Wenden ist sie zu schmal. Also, Augen auf und durch - aber nicht durch die potholes! 
Nach ca fünf Kilometern ist die Straße wieder geteert und führt uns ans gefühlte Ende der Welt. Auf dem gesamten Gelände grasen Kängurus, manche mit Babys, und es fliegen verschiedenste Vögel herum: verschiedene Sorten Kakadus, bunte Loris und viele andere mehr, die ich nicht kenne. Beim Einräumen des Autos schaut uns interessiert und überhaupt nicht scheu ein Kokaboora zu.
Nun beginnt die schwierigste Arbeit: das Verstauen unserer Sachen in diesem Miniwagen! 
Nach einiger Zeit sind wirklich alle verfügbaren Ecken und Ritzen mit irgendwelchen Utensilien gefüllt und wir machen einen kurzen Gang zum Meer. Die sandige Bucht von dichtem Wald umgeben liegt genauso verwunschen da, wie neulich die Pazifikinsel. 
Weil es langsam dunkel wird gehen wir zurück und kochen auf unserem Kocher Nudeln. Tomatensauce aus dem Glas über die Nudeln im Topf, zwei Löffel und fertig ist das Festmahl: minimaler Geschirrverbrauch! Während wir essen haben wir nebenan auf einem Grillgestell sitzend wieder unseren Kokaboora, der uns zuschaut.
Bevor es total dunkel ist bauen wir unser Bett. Jetzt ist nur noch auf den Vordersitzen Platz. Dort verbringen wir den Rest des Abends mit Schreiben und lesen.
Welch ein Kontrastprogramm zum faulen Luxusleben noch vor drei Tagen auf dem Kreuzfahrtschiff!
Leider hat sich auch eine Mücke zu uns gesellt, die uns sicher noch heute Nacht unterhalten wird.       
Es ist jetzt so dunkel, dass man kaum die Hand vor Augen sieht und der Weg zum Klohäuschen ist weit .... , aber das Känguru, das plötzlich unseren Weg kreuzt sehen wir noch!

Sydney - Depot Beach Area => 300 km(!!!)

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Kommentare: 1
  • #1

    Heike T. (Mittwoch, 22 Oktober 2014 20:57)

    Da liegen schon die viel zitierten Welten zwischen dem Bild aus dem Restaurant des Kreuzfahrtschiffes und dem Festmahl an naturnaher Tafel auf dem zweifellos idyllisch gelegenen Campingplatz im Nationalpark. Aber auch wenn ihr beide auf dem letztgenannten Bild "not amused" wirkt - ich finde, ihr passt hervorragend in das etwas rustikal gehaltene Ambiente. Ich wünsche euch noch viele ähnlich romantische Rastplätze und kuschelige Übernachtungen in der scheinbar durchaus übersichtlichen vierrädrigen Behausung, die euch in den nächsten Wochen begleiten wird.
    Für Momente der Sinnfrage sei euch gesagt, dass hier gerade bei 7 Grad der erste Herbststurm durchgezogen ist...
    Fühlt euch lieb gegrüßt und wärmstens gedrückt von Heike