Port Augusta - Wilpena Pound

Als wir aufstehen regnet es in Strömen! Es hört nur kurzzeitig mal auf und so packen wir und starten gegen neun Uhr in den Regen hinein.
Wir fahren durch versteppte Landschaft über den Pichi Richi Pass, über den auch die kleine historische Dampfeisenbahn zuckelt, bis zum kleinen Ort Quom. Quom hat noch viele alte Holzgebäude und dient hin und wieder als Filmstadt. Heute bei Regen hält sich sein Charme in Grenzen und wir fahren gleich weiter. Auf dem Rückweg vielleicht ...
Da es gießt und gießt sehen wir nur wenig von der Landschaft und halten deshalb erstmal auf einem Parkplatz an. Nach einer Stunde legt sich der Regen und wir gehen einen kurzen Trail, der hier startet, zu einem grünlichen Felsen.
Unser nächster Halt ist Hawker. Auf den Straßen wird alle naselang mit Warnschildern auf die Möglichkeit der überfluteten Fahrbahn hingewiesen. Heute kann man sich diesen Fall wirklich gut vorstellen.
In Hawker, einem verträumten Nest von ein paar hundert Seelen, gönnen wir uns im einzigen Café einen Cappu und einen Flat White (Kaffee mit Milchschaum). Der Laden scheint aus dem vorvorigen Jahrhundert zu stammen. Seine Holzwände ruhen wiederum auf Wellblechwänden, die aber schon einige Löcher aufweisen. Der Inhaber spricht etwas Deutsch. Er ist ein Holländer, der in den 60er Jahren von Rotterdam nach Australien ausgewandert ist. 
Die letzte Etappe wird unter die Räder genommen: ab jetzt sitzen dauernd Kängurus auf der Straße und Emuväter führen ihre Jungen spazieren! Als es wieder zu regnen beginnt beobachten wir viele Kängurus, die einfach unter Bäumen hocken. Leider liegen auch sehr viele totgefahrene Hüpfer am Straßenrand. Wenn man sieht, wie zögerlich sie vor Autos fliehen, kann man sich vorstellen, dass jeder Autofahrer eine reelle Chance hat, selbst mal zum Mörder zu werden! 
Wir befinden uns nun im Flinders Ranges Nationalpark. Wilpena Pound ist eine besondere Felsenformation und die einzige Möglichkeit in ihrer Nähe zu übernachten ist das gleichnamige private Resort. Wir fragen nach einer Unterkunft, da es immer noch gießt, und haben die Auswahl zwischen einem permanenten Zelt mit Bett und Kühlschrank für 80 $ p.N. und einer Cabin mit Duschbad für 230 $ p.N.! Wir zögern und entscheiden uns dann, noch einmal 20 km zurück zum "Rawnsley Park Station Caravan Park" zu fahren und da unser Glück zu versuchen. Er liegt drei Kilometer weit auf einer Gravel Road abseits der Hauptstraße. Leider müssen wir eineinhalb Stunden warten, bis der kleine Shop und damit die Rezeption öffnet. Es regnet und regnet!
Aber wir haben Glück! Wir bekommen eine voll ausgestattete Cabin mit Küche und TV, aber ohne Dusche und Klo für 95 $. Das gönnen wir uns für zwei Tage!
Direkt vor unserer Hütte spielt sich das pralle Papageienleben ab: rosa und weiße Kakadus, grün-bunte Loris und Wellensittiche toben auf den Bäumen und machen einen Höllenlärm. Wieder stellt sich uns die Frage, wie man solch gesellige, bewegungsfreudige Tiere in Einzelhaft halten kann!!!
Das Wetter beruhigt sich, die Sonne kommt sogar durch, Eckhardt kocht Nudeln und vor unserer Glastür liegt die Wildnis mit bunten Vögeln! Was will man mehr? 
Und dann erst der Sternenhimmel! Fast so schön wie in Afrika! Eine Milchstraße, die ihrem Namen alle Ehre macht!

Port Augusta - Wilpena Pound =>  162 km






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