Wilpena Pound - Glendambo

Heute sind wir relativ früh auf und gegen 8.30 Uhr auf der Straße.
Zunächst führt unser Weg - mangels anderer Straßen - zurück über Hawker und Quorn nach Port Augusta. Dort stocken wir noch einmal unsere Vorräte auf und tanken voll und dann geht's endlich in Richtung outback!
Der erste Ort, Pimba, liegt 200m von der Straße entfernt und ist so klein, dass wir erstmal dran vorbeibrettern. Wir wenden und stellen fest: im Grunde besteht Pimba nur aus einer Tankstelle, einer öffentlichen Toilette und ein paar Unterkünften in Containern!
Weiter geht's auf dem Stuart Highway. Die Erde ist durchweg rot und mal mit Büschen und Bäumen, dann wieder nur mit grauen tupfenartig angeordneten Trockengewächsen bewachsen. Ab und zu glänzt ein Salzsee.
Und die Road Trains sind wirklich so gigantisch: drei Tankanhänger an einer Zugmaschine! Transportiert wird alles, auch Kamele auf offenen Anhängern.
Immer wieder liegen Känguru-, Rinder- und Schafleichen in unterschiedlichen Stadien der Verwesung am Rand und werden von Raben und anderem Getier fachgerecht nach und nach entsorgt. Und Vater Emu steht mit seinem Kind direkt am Randstreifen!
Wenige Kilometer hinter Pimba liegt ein riesiger Salzsee, Lake Hart. Wir halten an und wandern zum See und auf die glitzernde Salzfläche. Auch der Schienenstrang der Eisenbahn von und nach Darwin folgt uns mehr oder minder parallel. Unter den Schienen liegt ein großes Betonrohr, sicher zur Entwässerung gedacht, aber wir gelangen da hindurch leicht zum See.
An der Informationstafel ist ein Anschlag des Department of Defence, der eine Straßensperrung für drei Tage zwischen Coober Pedy und Glendambo wegen einer militärischen Übung ankündigt.
Hier in der Nähe ist die "Woomera Prohibited Area", wo in den 50er und 60er Jahren Atombombenversuche stattfanden. Ein Teil des Geländes war ein Ureinwohner-Reservat. Aboriginals  zogen zwischen 1952 und 1967 durch dieses Gebiet und wurden verstrahlt! Später wurden sie dann umgesiedelt. Bis 1982 war dieses Gebiet gesperrt. 
Wir passen auf, dass wir nicht auch an Glendambo, unserem heutigen Ziel, vorbeiknallen. Aber: leicht zu finden, weil zwei Tankstellen und ein Road House!
Wir tanken erst und buchen dann ein Motelzimmer. Das Zimmer ist sehr einfach, aber es hat das Nötigste: Bett, Stühle, Klimaanlage, Kühlschrank,Kaffeekochutensilien und ein in die Jahre gekommenes Duschbad.
Abends essen wir im Road House und dann sitzen wir noch vor unserem Zimmer, lesen und schauen direkt in die Wildnis. 
Unser Motelzimmernachbar spricht uns an. Er und seine Frau kommen grade aus Alice. Sie arbeiten dort seit 3,5 Jahren in Aboriginalprojekten und haben jede Menge Tipps für uns, was es in und um Alice zu besuchen gibt.    

Wilpena Pound - Glendambo => 427 km

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Kommentare: 2
  • #1

    Heike T. (Montag, 17 November 2014 12:13)

    Diese menschenleeren Weiten wirken auf mich faszinierend und zugleich ein wenig bedrückend. Ich wünsche euch eine robuste Gesundheit eures Autos, immer genug Benzin im Tank, ausreichend Wasser an Bord und im Ernstfall das zeitnahe Erscheinen eines Ersthelfers...
    In diesem Sinne grüßt euch herzlichst
    Heike

  • #2

    Frank Reinecke (Montag, 17 November 2014 13:39)

    Eure Bilder vergegenwärtigen mir, dass man für soviel Gegend, die manchen vielleicht zu abwechselungsarm wäre und zuviel würde, im Grunde entsprechend viel Zeit braucht, um all das zu entdecken, was sich einem nicht unbedingt auf den ersten Blick, oder gar im Vorbeifahren erschließt. 1995 hatten meine Reisebegleiter und ich leider nur fünf Wochen zur Verfügung, um Australien kennen zu lernen. Da die Renten im kommenden Jahr um mehr als einen Prozentpunkt steigen sollen, erwäge ich eine zweite Fernreise nach "Down Under" mit offenem Ende. Zur Not muss auch mal der Dispo dran glauben ;-)! Wär' doch gelacht ... :-)