Glenelg - 1. Tag

Wir werden uns wohl wieder an kühleres Wetter gewöhnen müssen: ganz normale Temperaturen, wie wir sie von Sommertagen zuhause kennen.
Heute wollen wir nach Hahndorf fahren, ein Dorf, das in den Jahren um 1838 von Lutheranern gegründet wurde und das diese nach dem Kapitän Dirk Hahn ihres Auswandererschiffes genannt haben. Wir erwarten ein typisches, das deutsche Klischee bedienendes Dorf. 
Der erste Eindruck ist zwar europäisch, aber durchaus gemütlich: eine dichte Allee säumt die Hauptstraße Hahndorfs. Zu beiden Seiten sind kleine alte Häuschen aufgereiht, die zum großen Teil Cafés, Restaurants oder urige kleine Geschäfte enthalten. Wir schlendern die Straße hinauf und hinunter und freuen uns an den kleinen feinen Läden, die bis auf wenige Ausnahmen ein wirklich geschmackvolles, originelles Angebot bereithalten. Natürlich gibt es auch das erwartete Klischee: Hofbrauhaus (ohne ä), Speisekarten, die angeblich typisch Deutsches anbieten und ein Geschäft, das mit lauter Schunkelmusik versucht, Kuckucksuhren und Seppelhüte an den Mann zu bringen! Und natürlich kommt der Nikolaus in einem urdeutschen Dorf! Aber er kommt schon am 5. Dezember! Vielleicht, weil er bis zum 6. dann in Deutschland sein muss?
Wir trinken Kaffee und essen einen himmlischen Käsekuchen und haben unsere Freude an diesem Dörfchen, das wirklich Stil hat.
Zurück in Glenelg laufen wir wieder am Strand entlang zur Innenstadt. Hier gibt es freies Internet und wir laden uns die LZ und zwei eBooks herunter. 
Hier in Australien wird auf Hinweisschildern nicht nur vor Kängurus und anderen wilden Tieren gewarnt, sondern auch vor alten Leuten!
Der Wind ist heftig und ohne Sonne ist es richtig kalt.
Heute Abend zaubern wir einen Salat in unserem Zimmer.

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Kommentare: 1
  • #1

    Frank Reinecke (Freitag, 05 Dezember 2014)

    Drei Fragen, die mich fast um den Schlaf bringen ;-):
    1) Wie habt ihr euch eigentlich angesichts der Hinweisschilder auf betagte Fußgänger gefühlt? (Erinnert ein wenig an "Wildwechsel", nur weniger wild, versteht sich)
    2) Muss man sich dort ab eines gewissen Alters über die Straße helfen lassen oder gibt es Ermessensspielräume?
    3) Deuten die fehlenden "ä"-Pünktchen über dem "a" in "Hofbrauhaus" etwa darauf hin, dass das Schankbier aus (dem) Hahn(dorf) weniger Kohlensäure enthält als in unseren Breiten? (dann "perlt" es wohl weniger, würde Oli Dietrich alias "Dittsche" vermuten)
    Soviel zu meinem "Wissensdurst".
    Take it easy.