Halls Gap - 1. Tag

Als wir aufstehen erfahren wir, dass das Drama in Sydney zuende gegangen ist, leider mit mehreren Todesopfern. - 
Rund um den Campingplatz erheben sich die Felsen der Grampians und heute steht Wandern auf dem Programm.
Wir fahren bis zum Sundial Carpark und machen uns bei Sonne, Wind und angenehmen 20 Grad auf den Weg zu den Pinnacles, einer Felsnase, von der aus man einen weiten Blick haben soll. Es geht steil bergauf über glatte Felsbrocken und zwischendurch über Sandwege, als befänden wir uns auf einer riesigen Düne. Unterwegs haben wir herrliche Ausblicke auf "unseren Stausee" und damit auch auf unseren Campingplatz. Immer wieder begegnen wir den Teebaumbüschen, deren kleinen spitzen Blättchen intensiv nach Teebaumöl riechen, wenn man sie zerreibt.
Als wir nach einer knappen Stunde auf den Pinnacles ankommen ist es nicht nur windig, sondern fast stürmisch. Von der Felsnase, die mit einem Geländer gesichert ist, geht der Blick weit über den See, das flache gelbe Land und den Gebirgszug der Grampians. 
Auf dem Rückweg zum Parkplatz machen wir kurz Rast und entdecken wieder eine gepanzerte Echse, die schnell im Unterholz verschwindet. Wir beschließen noch einen Schlenker zum "Lake Lookout" zu machen. Kurz bevor wir oben sind stehe ich plötzlich Aug in Auge mit einem Wallabie, das wohl im Schatten eines Felsen gelegen hat. Es ist genauso erschrocken wie ich und sucht schnell das Weite.
Wir steigen wieder ins Auto und halten an einem anderen Parkplatz, um noch zu einem Wasserfall, den Silverband Falls, zu wandern. Ein gemütlicher Weg führt durch ein trockenes Flusstal mit viel grünem Bewuchs an den Hängen zu einem schönen Wasserfall, der steil herabfällt. In diesem trockenen Land hat so ein Wasserfall eine ganz andere Wirkung, als an Orten, wo es oft genug regnet. Im Tal grasen friedlich zwei Stück Rotwild.
Auf der Rückfahrt halten wir in Halls Gap, diesem winzigen Örtchen, das nur eine Handvoll Geschäfte, ein Freibad und eine Tankstelle hat. Wir trinken einen Kaffee und kaufen noch ein Toastbrot. 
Als wir zurück in unserer Hütte sind frischt der Wind immer mehr auf und der Himmel bezieht sich. Es regnet sogar etwas. Wir lesen und wenn wir unsre Tür öffnen, sind sofort mehrere Kakadus da, die freundlich aber nachdrücklich um Futter betteln. Wenn wir wieder drinnen sitzen schauen sie noch eine ganze Weile durchs Fenster und beobachten uns. Sie machen so einen intelligenten, humorvollen Eindruck, dass ich mich immer wieder frage, wie man diese tollen Tiere in Einzelhaft nehmen kann. Die Kakadus haben offensichtlich gelernt den tropfenden Feuerlöschschlauch zum trinken zu nutzen. Einige stellen sich mit offenem Schnabel drunter, andere schnappen sich die Tropfen von der Seite.

Eckhardt geht baden und kocht dann. So kann man's aushalten!

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Frank Reinecke (Dienstag, 16 Dezember 2014 17:09)

    Auch hier wurde seid gestern morgen schon medial von dem Geiseldrama in Sydney berichtet. Ein Aspekt der Reportagen war, dass dieses Ereignis die australische Bevölkerung, die sich als multikulturelle, tolerante und weltoffene Gesellschaft versteht, erheblich verstört hat. Weil man bei diesem kriminellen Akt offenbar Bezüge zum fundamentalistischen Islamismus nicht ausschließen kann, und sich islamische Frauen via Internet über Belästigungen und Gewaltandrohungen im Lande beklagt hatten, gab es eine regelrechte Twitter-Welle, in der Australian Citizens aller Hautfarben und Religionen diesen Muslima (zu deren Schutz) Mitfahrgelegenheiten zur Arbeit oder sonst wohin angeboten haben. So klare Reaktionen aus dem Volk würde man sich hierzulande in stärkerem Maße als bisher auch im Zusammenhang mit den Pegida-Demonstrationen ("Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes") besonders in Dresden wünschen. Fazit: Shit happens globally these day. Let's face/handle it resolutely with care! Harvey has spoken.