Bangkok

Wir müssen heute früh aufstehen, denn wir haben eine Fahrt zum "Floating Market Dumnoen Saduak" gebucht. Um halb acht holt uns ein Kleinbus mit einer quirligen Reiseleiterin ab. Erstmal müssen wir eineinhalb Stunden fahren, währenddessen erklärt Kathie den Ablauf, denn in diesem Bus sitzen lauter Menschen, die verschiedene Angebote gebucht haben. Das Thai-Englisch ist sehr schwer zu verstehen und so bleibt einiges für uns im Dunkeln.
In der Nähe des Marktes steigen wir in ein Longtail Boat um und werden 15 Minuten durch Kanäle geschippert, an deren Ufern entweder dichter Pflanzenbewuchs oder mehr oder minder ärmliche Holzhütten zu sehen sind. Der Bus erwartet uns wieder und bringt uns nun zum schwimmenden Markt. Auch hier steigen wir wieder in ein Boot, diesmal ein unmotorisiertes, das mittels eines Paddels fortbewegt wird. Wir treiben durch enge Kanäle, rechts und links sind Läden, die zum Wasser hin offen sind und zusätzlich schwimmen überall kleine Boote herum, auf denen Menschen Unmengen von Waren aufgetürmt haben  oder auf denen gekocht und Essen zubereitet wird. Und unser Boot ist bei weitem nicht das einzige, das Besucher durch die Kanäle fährt! Die Händler versuchen nach Kräften ihre Waren zu verkaufen, da wird auch schonmal unser Boot einfach mit der Hand angehalten und der Preis für ein Produkt, das wir nur einmal schnell angeguckt haben, auf einen Taschenrechner getippt und so wird über Taschenrechner gehandelt, bis man sich einigt oder auch nicht. Ein junger Chinese, der mit uns im Boot sitzt, kauft frische Litschis und zeigt uns auch gleich, wie man sie isst.
Nach einer halben Stunde werden wir wieder am Steg abgesetzt und nun bummeln wir noch über den Teil des Marktes, der vom Land aus zugänglich ist. Gleichzeitig können wir das Gewusel auf dem Wasser weiter beobachten. Leider werden auch Schlangen und kleine Koboldmakis gegen Geld zur Schau gestellt.
Als wir wieder im Bus sitzen wäre unser gebuchtes Programm eigentlich schon zuende, aber wir müssen wohl oder übel die Gäste, die weitere Ausflüge gebucht haben, begleiten. Die nächste Station ist ein Ort, wo man auf Elefanten reiten kann. Wir sind nicht interessiert und schlagen die Stunde mit Trinken aus einer frischen Kokosnuss tot. Die erwachsenen Elefanten haben ja als ehemalige Arbeitselefanten damit so etwas wie eine Arbeit, aber der kleine, etwa ein- oder zweijährige Elefant ist angekettet und wird von den Besuchern ständig mit Bananen gefüttert. Auch ein Rhesusäffchen im Anzug ist zu "bewundern". Dieses Erlebnis trübt etwas unseren sonst so positiven Eindruck von Thailand.
Der folgende Stopp ist da schon positiver: das "Royal Thai Handicraft Center", wo Holzschnitzer ihre Arbeiten zeigen und natürlich auch verkaufen. Da werden aus riesigen Teakbaumstämmen lebensgroße Elefanten oder eine große Buddhafigur gefertigt, oder in ein Fries eine dreidimensionale Urwaldszene geschnitzt.      
Nun wird unsere Gruppe aufgeteilt, denn einige wollen sich heute noch mit Tigerbabys fotografieren lassen und eine Krokodilschau besuchen! 😁
Der Bus, in den wir gesetzt werden, fährt nach Bangkok zurück. Es wird eine lange Fahrt, es regnet und der Verkehr Richtung Hauptstadt wir immer dichter. Trotzdem ist die Fahrt  interessant: wir sehen Reisfelder, verschiedenste Behausungen und Werkstätten der Bevölkerung und die abenteuerlichsten Fahrzeugkonstruktionen zum Transport von Waren und/oder Menschen. Selbst auf einem normalen Moped kann man bis zu fünf Menschen unterbringen! 
Gegen 14.30 Uhr sind wir wieder im Hotel. Nach einer kurzen Ausruhzeit beschließen wir, noch einmal in die Stadt zu fahren und den Blumenmarkt zu besuchen. 
Diesmal nehmen wir nicht das Touristenboot, sondern das normale "ÖPNV"Boot. Es ist kostengünstiger und schneller. Eine Fahrt kostet ca 50 €/ct pro Person!
Der Pier von dem aus man zum Flower Market kommt ist Teil eines westlich-sauber-sterilen Einkaufszentrums. Verlässt man dieses Gebäude zur anderen Seite hin, steht man mitten in einer dunkel-schmutzigen Gasse, die in einen normalen Gemüsemarkt mündet, dessen undefinierbaren Gerüche einem die Sinne rauben. Hinter diesem Markt wiederum ist endlich der Blumenmarkt. Die Straße wird gesäumt von Hunderten kleinen Geschäften und Ständen, an denen Massen von wunderschönen bunten Blumen verkauft werden und wo Frauen mit unglaublicher Geschicklichkeit Blumengebinde fertigen, z.B. die Blumenketten, die an jedem Boot und in jedem Auto hängen.  
Wir fahren wieder mit dem Boot zurück und packen unsere Koffer, denn morgen geht es sehr früh los. Nach dem Packen geben wir unsere letzten Baht für ein Essen im Restaurant aus. Nun sind nur noch die 500 Baht für die Taxifahrt zum Flughafen übrig!

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