Wir haben uns nun entschieden, die Kreuzfahrt von Sydney nach Singapur zu stornieren. Einmal sind wir nun schon lange unterwegs und haben so viel gesehen und erlebt, dass der Speicherplatz im
Hirn für Asien schon knapp wird, zum anderen zieht es uns doch auch nach Hause und wir sind nicht die geborenen Kreuzfahrer ;-). Thailand und angrenzende Länder müssen also noch etwas auf uns
warten!
Wir haben unsere Reisefee Petra in Detmold eingeschaltet und sie hat sofort gesucht und geackert und uns Flugangebote gemailt. So werden wir nun versuchen, das Auto in Melbourne statt in Sydney
zurückzugeben und dann Anfang Januar von dort, mit einem Zwischenstopp irgendwo, nach Deutschland zu fliegen.
Heute früh räumen wir nach dem Frühstück erst einmal unser Familienzimmer, da wir ja nun ein Doppelzimmer bekommen und dann starten wir mit dem Auto bei leichtem Regen und heftigem Wind. Unser
Ziel ist der Treetop Walk 'Otway Fly'.
Während der einstündigen Fahrt besser sich das Wetter. Wir fahren kilometerweit durch einen tiefgründig undurchdringlichen Regenwald: hohe Eukalyptusbäume und uralte Farnbäumen in dichtem
Unterholz säumen die Straße. Es ist wie in einer anderen Welt!
Vom Visitor Centre aus gibt es einen1,5km langen Fußweg durch den Wald. Nach einer Weile beginnt der Treetop Walk, d.h. eine brückenartige Stahlkonstruktion, die in mehreren Abschnitten
600m lang durch den Regenwald führt und dabei bis auf 22m Höhe ansteigt. Mittendrin ist ein Turm, an dem eine spiralförmige Treppe auf 47m Höhe führt - fast auf Baumkronenhöhe! Wir staunen und
fotografieren bis die neue Kamera qualmt. Nun kann man noch auf eine nur an Seilen befestigte Plattform gehen, die leicht im Wind schaukelt!
Wir sehen Bäume und Epiphyten und ein Paar bunte Papageien aus nächster Nähe.
Der Rückweg führt uns durch liebliche grüne hügelige Landschaft, die offensichtlich für die Milchwirtschaft genutzt wird. Als wir dann wieder durch den dichten Wald der Otways kommen stoppt
plötzlich der Verkehr. Ein Baum ist quer über die doch recht viel befahrene Straße gefallen und hat zwar glücklicherweise kein Auto erwischt, aber die Fahrbahn ist unpassierbar. Ein paar Menschen
sind schon dabei, Äste abzubrechen und den Baum mit vereinten Kräften beiseite zu schaffen. Wir helfen auch mit und beim Schieben und Zerren an den dicken Ästen schnellt der Baum plötzlich zurück
und alle Beteiligten liegen am Boden. Einen Inder hat es wohl etwas schlimmer erwischt: er hat große Schmerzen im Bein, humpelt aber zurück zu seinem Wagen. Die eine Fahrbahn ist immer noch
blockiert, aber der Stau löst sich auf und wir fahren nach Apollo Bay zurück.
Heute Abend gibt es bei Kriestens Salat. Wir kaufen die Zutaten ein und schnippeln und essen in einer der beiden großen Gemeinschaftsküchen. Anschließend sitzen wir im Kaminzimmer (der Kamin ist
an!) und lesen und strapazieren das Internet.
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