Erldunda - Kings Canyon

Wir tanken für 2$ den Liter! Hier wo die Tankstellen rar sondern man jeden Preis für Benzin nehmen! Heute beginnt unsere Fahrt auf dem Lasseter Hwy. Man merkt an den vorbeifahrenden Bussen,  dass wir wohl im Herzen einer touristisch genutzten Zone sind! 
Die Landschaft ist hat sich leicht verändert: es wachsen mehr und höhere Bäume, meistens Red Gum Trees und Wüsteneichen. Auch die Büsche sind höher gewachsen. Auch tauchen immer öfter Felsen auf, die nach und nach zu einem niedrigen Bergzug werden.
Zunächst ist der Himmel noch bewölkt. Als wir rechts zum Kings Canyon abbiegen kommen wir an einem trockenen Baum vorbei, dem Hat Tree, an den viele Leute ihre Caps oder Hüte gehängt haben. Ein Stück weiter halten wir kurz auf einem Rastplatz an. Inzwischen ist es richtig richtig heiß!
Hier empfangen uns mit viel Lärm rosa Kakadus. Auf dem Platz steht ein riesiges Wasserfass und ich ahne schon, dass die Vögel Durst haben. Leider ist keine Schale unter dem Hahn, bis Eckhardt einfällt, dass wir nochmal eine Plastikkeksschachtel haben. Also: Kekse raus, die Schachtel mit Steinen beschert unter den Wasserhahn und "Wasser marsch"! Einen Augenblick später kommen die Vögel näher und dann ist der Bann gebrochen und alle stehen im Kreis um die Schale und trinken. Auch andere, Tauben und kleinere Vögel, kommen jetzt und stillen ihren Durst. Gut, dass Eckhardt so gern Kekse isst!
Am Straßenrand liegen tennisballgroße gelbe Früchte. Es sind "Paddy Melons", die eigentlich in Südafrika beheimatet sind und die angeblich giftig für Vieh sind.
Kurz vor Kings Canyon ist eine winzige Tankstelle. Wir tanken nochmal voll und fahren dann bis zum Ziel: Kings Canyon Resort. Wir haben hier ein Zimmer ohne Bad in einer Jugendherberge gebucht! Dachten wir! Von einem Schild, das auf eine Youth Hostel hinweist ist nichts zu sehen. Wir halten bei der Rezeption des Resorts und sind richtig. 
Wir finden unser Zimmer in der Nähe eines Campingplatzes. Es ist dermaßen 'basic', das wir es zunächst nicht fassen können, wie so etwas so teuer sein kann! Zwar Fernseher und Kühlschrank, aber keine Steckdose um etwas aufzuladen, Ameisen benutzen die gleiche Eingangstür wie wir und die Gemeinschaftsküche hat außer einer Spüle mit altem Gasherd und einer schiefen Mikrowelle nichts zu bieten. Gut, dass wir alles, was wir zum Kochen und Essen brauchen im Auto haben! 
Wir ruhen uns etwas aus und machen uns dann auf, die Umgebung und die Internetmöglichkeiten zu eruieren. Ein Pool ist auf dem Gelände zu benutzen, aber Internet gibt es nur gegen Dollars, unser Account kommt nicht ins Netz, nicht mal telefonieren können wir! Na ja, dann eben Urlaub wie früher!
Wir fahren zum Kings Canyon und wählen zum Einstieg einen kleinen 2,5 km langen Weg durch den alten trockenen Creek. Es ist brüllend heiß und gleichzeitig geht ab und zu ein ebenso heißer Wind, der keinerlei Erfrischung bringt. Ich hab zu wenig gegessen heute (ich!!!) und mache fast schlapp, obwohl wir reichlich Wasser mithaben.
Obwohl die roten Felsen und die bizarren Bäume, die vom Buschfeuer vor eineinhalb Jahren noch ganz schwarz sind, schon beeindruckend sind, sind wir wohl durch die Canyonlandschaften in Amerika etwas "verdorben". Wenn man die sehr lange Anreise bedenkt, erhoffen wir uns morgen noch eine Steigerung der heutigen Eindrücke.
Zurück im Camp gehen wir in den Pool, duschen und sehen tatsächlich einen Dingo übers Gelände schnüren! So ein Glück! 
Beim Kartoffelkochen unterhalten wir uns mit einem amerikanischen Ehepaar, das vor 30 Jahren vier Monate in Papenburg gelebt hat, weil der Mann als Repräsentant für eine amerikanische Gesellschaft auf der Meyer Werft zu tun hatte. Die Welt ist ein Dorf! 
Zum Sonnenuntergang kommt ein Bus an und die Passagiere nehmen auf dem dafür extra eingerichteten Platz hinter unserer Camping"Baracke" Aufstellung. Wie gehen auch hin, aber die Sonne geht hinter Wolken unter. Man kann von hier aus aber den roten Bergzug sehen, der den Canyon birgt.
Der Ausklang des Tages findet vor unserem Zimmer statt. Wir sitzen und schlürfen Wasser und Wein und ich schreibe .... das hier!

Erldunda - Kings Canyon => 285 km

Kommentar schreiben

Kommentare: 0